- ADHS, Autismus
😶🌫️😟Zwischen den Kategorien: Leben mit AuDHS
- Franziska Schwaab
😶🌫️😟Zwischen den Kategorien: Leben mit AuDHS
Was passiert, wenn man nicht „entweder-oder“, sondern „sowohl-als-auch“ ist – und die bestehenden Diagnosekategorien dafür keinen Platz lassen?
Emma Craddock nennt das AuDHS – und beschreibt es als eine „residuale Kategorie“: eine Kombination, für die es im (medizinischen) System kaum Raum gibt. In ihrer Studie sprechen spät-diagnostizierte Frauen über das Spannungsfeld zwischen neurodivergenter Identität und medizinischer Kategorisierung.
„Ich finde es schwer, meine AuDHS-Erfahrung ganzheitlich zu beschreiben. Es fühlt sich an, als gäbe es zwei getrennte Teile meines Gehirns – den autistischen Teil und den ADHS-Teil.“ (Juliette)
Viele der Befragten berichten von einem inneren Spannungsverhältnis: Zwei unterschiedliche Diagnosebegriffe, zwei Definitionsrahmen – und dazwischen das eigene Erleben, das sich nicht einfach in Schubladen sortieren lässt.
Craddocks Studie macht deutlich: Unsere bisherigen Kategorien greifen oft zu kurz und Menschen, die nicht in die vorgesehenen Raster passen, brauchen mehr als eine Diagnose – sie brauchen ein System und Beziehungen, welche die Komplexität zulassen.
🔎Studie zum Nachlesen: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39025117
Was bedeutet das für die Praxis – und für uns alle?
Menschen mit einer AuDHS-Diagnose bewegen sich oft zwischen Systemgrenzen – in Diagnostik, in Therapie, in ihrem sozialen Umfeld. Ihre Erfahrungen zeigen, wie wichtig es ist, zuzuhören, ohne vorschnell einordnen zu wollen.
Ob wir nun beruflich mit Diagnostik und Begleitung zu tun haben oder als FreundInnen, KollegInnen oder Angehörige:
Wir alle können dazu beitragen, Räume zu schaffen, in denen Vielfalt erlaubt ist und Identität nicht genormt werden muss.
#AuDHS #Neurodiversität #Neurodivergenz #ADHS #Autismus #Spätdiagnose #Diagnostik
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